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Claudia Baumgart / Co-Founder & Chief Investment Officer, PAWAO Capital

„Wir leben in einer Zeit politischer Unruhen mit ungewissem Ausgang. Dies hat auf meine berufliche Tätigkeit enorme Auswirkungen. Dennoch hat auch diese Situation in gewisser Form positive Seiten."

Interview

Claudia Baumgart

Wie dürfen wir Dich vorstellen?

Ich bin Claudia, begeisterte Investorin und Globetrotterin. Meine Karriere habe ich vor über 10 Jahren bei Monitor Deloitte in Lateinamerika begonnen. Meinen Enthusiasmus für das Investieren habe ich im Anschluss bei Península Participações, einem renommierten Family Office in Brasilien, entdeckt. Dort habe ich Transaktionen im Bereich Private Equity und Venture Capital begleitet, u.a. den Börsengang von Carrefour Brasilien. Seit 2018 pendele ich zwischen Düsseldorf und São Paulo und habe den Venture- und Innovations-Arm einer Schweizer Beratungsfirma sowie die Investment Community PAWAO Capital mitaufgebaut. Ich selbst bin inzwischen als Business Angel bei über zehn Start-Ups investiert und betreue auf selbstständiger Basis diverse Family Offices und Unternehmen bei ihren Investmententscheidungen.

Was ist in Deinen Augen die genialst Erfindung?

Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir heutzutage schnell, gut und günstig weltweit miteinander über diverse Kanäle kommunizieren können. Das erleichtert eine internationale Zusammenarbeit ungemein und ermöglicht Menschen wie mir, die sich an mehreren Orten zu Hause fühlen, einen regelmäßigen Austausch mit Freunden und Familie. 

Welches Thema/ welcher Trend fasziniert Dich momentan am meisten?

Besonders fasziniert mich aktuell das Thema “DeepTech”. In der letzten Dekade sind vor allem Start-Ups entstanden, welche sich vorwiegend an klassische Endverbraucher gerichtet und u.a. Sektoren wie Medien, Entertainment und den Handel digitalisiert haben. Zukünftig wird der Fokus mehr auf den Bereichen AI/Maschine Learning, AR/VR, Robotics, BioTech, etc. liegen, bei denen die Technologie als solche im Vordergrund steht. Der Innovationsgrad dieser Entwicklungen ist besonders hoch und somit haben DeepTech-Unternehmen die Chance, bahnbrechende Veränderungen zu bewirken. 

Warum ist Kreativität eine der stärksten Treiber für Gesellschaft und Wirtschaft?

Kreativität ist für mich eine der wichtigsten Voraussetzungen für Innovation und Entrepreneurship. Vor allem unternehmerische Kreativität ermöglicht den Aufbau und Ausbau von neuen, spannenden Geschäftsmodellen, welche relevante Probleme lösen oder signifikant verbessern. Auch etablierte Unternehmen müssen sich insbesondere in Krisenzeiten wie jetzt immer wieder neu erfinden und den Status Quo hinterfragen. Dabei helfen vor allem kreative Lösungsansätze, ungeahnte Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Was würdest Du gerne noch lernen?

Manchmal lasse ich mich zu sehr von meinen Emotionen leiten. Ich würde mir wünschen, dass ich an gewisse Situationen etwas ruhiger und gelassener herangehen kann. Ich hoffe, das kommt mit dem Alter. 😉  

Was war dein Traumjob als Kind?

Als Kind wollte ich unbedingt Pilotin werden. Ich war schon immer fasziniert vom Fliegen und der großen, weiten Welt. Meine Eltern haben es mir über Bekannte sogar ermöglicht, dass ich für einen Tag im Cockpit eines befreundeten Piloten der Lufthansa mitfliegen durfte. Es ging für uns dann von Berlin nach Wien und Paris. Letztendlich habe ich mich aber für ein Banking & Finance Studium in der Schweiz entschieden und freue mich heute darüber, dass ich als Passagierin neue Flecken der Erde entdecken darf.

Was ist Dein persönlicher Antrieb?

Ich sage gern: “I want to be where the magic happens.” Für mich ist es sehr wichtig, dass ich mich regelmäßig mit Trendthemen auseinandersetze, am Zahn der Zeit bin, neuen Input aufsauge und dadurch lerne. Vor allem meine geschäftlichen und privaten Reisen ermöglichen es mir, viele spannende Persönlichkeiten kennenzulernen, die mir wiederum Inspiration und Antrieb geben, mich auf den Zauber neuer Dinge einzulassen.

Was treibt Dich ganz aktuell um?

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Welt geopolitisch weiterentwickeln und positionieren wird. Wir leben in einer Zeit politischer Unruhen mit ungewissem Ausgang. Dies hat auf meine berufliche Tätigkeit enorme Auswirkungen. Investoren sind wieder risikoaverser, was den Zugang zu Kapital insbesondere für Jungunternehmer erschwert. Dennoch hat auch diese Situation in gewisser Form positive Seiten. Geschäftsmodelle, welche nachhaltig profitabel sind, sich langfristig aus dem eigenen Cashflow finanzieren können und idealerweise auch einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten, stehen hoch im Kurs. 

Warum sind Netzwerke und Communities unverzichtbar geworden? In welchen bist Du unterwegs?

Wir leben im digitalen Zeitalter mit unendlichem Informationsfluss. Mir persönlich fällt es teilweise schwer, die für mich relevanten Themen effizient zu filtern und entsprechend zu verarbeiten. In Netzwerken und Communities kommen Personen zusammen, die ähnliche Interessensgebiete haben und gemeinsame Ziele verfolgen. Die dort diskutierten Inhalte geben Mitgliedern Fokus und neue Denkanstöße. Neben digitalen Netzwerken wie LinkedIn und Instagram nutze ich vor allem Business Angel Communities (wie z.B. unser Syndikat bei PAWAO Capital) und IVY Female Collective in Düsseldorf, eine Plattform, die den Austausch zwischen ambitioniertenKarrierefrauen fördert.

Auf welche Projekte dürfen wir uns von Dir freuen?

Ich werde auch zukünftig weiterhin sehr viel Energie in das Start-Up-Ökosystem stecken und sowohl meine bestehenden Investments strategisch unterstützen als auch neue Investitionsmöglichkeiten proaktiv im Markt sourcen, analysieren und bei Erfüllung entsprechender Kriterien investieren. Außerdem freue ich mich darauf, meine Selbstständigkeit auszubauen und mein Wissen im Bereich Venture Capital und Private Equity an andere weiterzugeben.

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